Rodolfo Valentino
Rodolfo Valentino war ein italienischer Schauspieler. Er wurde am 6. Mai 1895 in Castellaneta, Italien geboren und am 23. August 1926 in New York City, in Amerika gestorben.
Weltruhm erreichte er 1921 mit dem Film Der Scheich und avancierte zu einem der beliebtesten Schauspieler der Stummfilmzeit. Seinen Ruf festigte Valentino mit Filmen wie Der Adler und Der Sohn des Scheichs, in denen er südländische Liebhaber darstellte. Er starb mit nur 31 Jahren in Folge eines perforierten Magengeschwürs. Sein Tod und die Beerdigung löste in den USA unter seinen zahlreichen weiblichen Fans regelrechte Massenhysterien aus.
Begräbnis
Valentino hatte zum Zeitpunkt seines Todes rund 100.000 Dollar Schulden. Für seine Beerdigung mussten daher zahlreiche Stücke aus seinem Anwesen Falcon Lair sowie das Haus selbst versteigert werden. Das Begräbnis in New York, dem 100.000 Menschen beiwohnten, war eine Inszenierung. Im offenen Sarg lag nicht Valentino, sondern eine Kopie aus Wachs. Pola Negri, die dem Sarg wie eine Witwe folgte, erklärte, sie und Valentino seien im Begriff gewesen, zu heiraten. Bei Drängeleien gab es Dutzende Verletzte, Fensterscheiben wurden eingeworfen. Erst am Abend hatte die Polizei die Situation wieder unter Kontrolle.
June Mathis, die mit Valentino sowohl eine geschäftliche als auch eine persönliche Freundschaft gepflegt hatte, stellte nach dem völlig überraschenden Tod des Schauspielers ihr Grab als Übergangslösung zur Verfügung. Als sie 1927 selbst starb, wurden die sterblichen Überreste Valentinos ein Grab weiter umgebettet und ruhen seitdem neben Mathis auf dem Hollywood Forever Cemetery (Grabstelle Nr. 1205). Valentinos Grab ist mit Abstand das meistbesuchte auf dem Prominentenfriedhof.
Jahrzehntelang beschäftigte eine schwarz gekleidete Gestalt die Klatschpresse, die Valentino an seinem Todestag Blumen brachte. Erst nach fast drei Jahrzehnten stellte sich heraus, dass es ein Werbegag war. Die Dame in Schwarz war eine der Inspirationsquellen für das Lied Long Black Veil.
Verschwörungstheorien
Valentinos Fans entwickelten nach dem Ableben ihres Idols zahlreiche Verschwörungstheorien, um sich den frühen Tod des Stars zu erklären und auf eine irgendwann stattfindende Wiederkehr hoffen zu können. Es wurde behauptet, dass Valentino seinen Tod nur vorgetäuscht habe, um für eine Weile Abstand von seinem stressigen Berufsalltag zu nehmen. Manche vertraten die Auffassung, er sei von einem eifersüchtigen Ehemann erschossen oder mit Aluminium vergiftet worden.
Valentinos Familie wollte seine Gebeine nicht nach Italien überführen. Nach Einweihung eines Museums für Valentino forderte aber die Stadt Castellaneta, ihren berühmtesten Sohn auf hiesigem Friedhof zu bestatten. 1976 wollte Alberto Guglielmi, Valentinos älterer Bruder, ein für alle Mal Licht in die zahlreichen Verschwörungstheorien um seinen weltberühmten Bruder bringen, starb aber Jahre später, ohne diese Ankündigung umgesetzt zu haben.
Riposa in pace. Ruhe in Frieden, Signor Valentino...